Die finanzielle Absicherung der Pflegebedürftigkeit stellt für alternde Bevölkerungen eine große Herausforderung dar. Dabei können die Sozialversicherungssysteme nicht die ganze Last schultern. Stattdessen muss ein zunehmender Teil des Risikos privat abgesichert werden. Um die finanzielle Belastung für die Versicherungsnehmer dabei in Grenzen zu halten, sind bedarfsgerechte Versicherungsprodukte ungemein wichtig und gleichzeitig eine Möglichkeit, sich geeignet im Markt zu positionieren.
Ein interessantes Produkt ist hier ein Pflegetagegeld auf verbundene Leben. Die Versorgung und Betreuung von Pflegebedürftigen wird häufig innerhalb von Partnerschaften oder Familien übernommen. An dieser Stelle setzt ein Pflegetagegeld auf verbundene Leben an, indem es zunächst von einer gegenseitigen Unterstützung der versicherten Personen ausgeht und erst dann eine (umfangreiche) Leistung erbringt, wenn eine gegenseitige Pflege nicht mehr möglich ist. Dies kann bei gleichzeitiger Pflegebedürftigkeit oder nach dem Tod einer versicherten Person der Fall sein. Im Vergleich zu zwei unabhängigen Pflegetagegeldversicherungen sind hier – je nach Alter der beiden Personen bei Vertragsabschluss – Prämieneinsparungen von 50% und mehr möglich. Ein solches Produkt kann auch für die Konstellation Elternteil / Kind interessant sein, bei der das Kind zunächst die Pflege übernimmt und nur im Notfall, z.B. bei Pflegebedürftigkeit oder Tod des Kindes, externe Unterstützung benötigt wird.
Für einen konkreten Pflegetagegeldtarif auf verbundene Leben gibt es vielfältige Ausgestaltungsmöglichkeiten, u.a.:
Eine besondere Herausforderung bei der Kalkulation eines solchen Produktes liegt in der Stornomodellierung. Durch die gegenseitig zu erbringenden Pflegeleistungen hängen die Stornowahrscheinlichkeiten von den Altern und den Gesundheitszuständen (bis hin zum Tod) der beiden versicherten Personen ab. Auch Scheidungen dürften sich direkt in den Stornoraten niederschlagen.
Das ifa unterstützt viele seiner Kunden bei der Entwicklung innovativer Produkte zur Absicherung biometrischer Risiken. Nähere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier und dort.
Die Zukunft der Lebenserwartung ist aktuell so unsicher wie selten zuvor. Das ifa hat im Rahmen der Herbsttagung der DAV auf diese Unsicherheit hingewiesen und vorgestellt, wie Aktuare in der Produktentwicklung und im Risikomanagement mit dieser Unsicherheit umgehen können. [mehr]
Value for Money und der Nachweis eines angemessenen Kundennutzens von Lebensversicherungsprodukten ist stark in den Fokus der BaFin gerückt. Vor diesem Hintergrund stellt die Rechnungszinserhöhung eine doppelte Chance dar. Zum einen entsteht die Möglichkeit, die Attraktivität der Produkte im Neugeschäft zu erhöhen. Zum anderen bietet sich die Chance, bestehende Schwachstellen im Produktfreigabeverfahren zu korrigieren und damit für die Zukunft nachhaltig kundenorientiert aufgestellt zu sein. [mehr]
BaFin veröffentlicht Erkenntnisse aus der Wohlverhaltensaufsicht Lebensversicherung [mehr]
Transparenz und Kontrolle bei Methoden, Modellen und Tools [mehr]
BaFin beschreibt Zuordnungsansatz für Vermögenswerte im Rahmen der EU-Offenlegungsverordnung [mehr]
Value for Money bei Altersvorsorgeprodukten [mehr]
Update des Branchenstandards für PRIIP der Kategorie 4 erfordert Modellanpassungen [mehr]