Im Rahmen der DAV-Jahrestagung 2014 in Bonn diskutierte Dr. Jan-Philipp Schmidt vom Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften die Angemessenheit des Inflationsneutralen Bewertungsverfahrens (INB-Verfahren), das in der Privaten Krankenversicherung bei der Bewertung der versicherungstechnischen Rückstellungen unter Solvency II zum Einsatz kommt. Die Bewertung der vt. Rückstellungen wird eine zentrale aktuarielle Aufgabe unter Solvency II sein und hat maßgeblichen Einfluss auf die Solvenzsituation. Als alternativer Ansatz zum INB-Verfahren wurde die Bilanzprojektion vorgestellt. (Link zum Vortrag)
Schon heute steht fest, dass eine intensive Auseinandersetzung mit der Angemessenheit von Annahmen und Managementregeln der eingesetzten Bewertungsverfahren zwingend erforderlich ist. Entsprechende Vorschriften sind in allen Regelungsebenen von Solvency II zu finden. Eine ungeprüfte Anwendung der Verfahren ist bereits in der Vorbereitungsphase auf Solvency II nicht mehr möglich. Die Prüfung der Angemessenheit betrifft dabei verschiedene Komponenten. Hierbei ist eine unternehmensindividuelle Analyse der einzelnen Komponenten erforderlich, um unrealistische Berechnungsergebnisse zu vermeiden und die Solvency II Vorgaben zu erfüllen.
Anhand einer Case Study aus der PKV-Praxis wurden quantitative Ergebnisse der beiden Bewertungsverfahren gegenübergestellt. Dabei wurde ersichtlich, dass sich Bilanzprojektionen zur Validierung von Ergebnissen des INB-Verfahrens eignen, wobei sie durchaus auch deutlich abweichende Ergebnisse liefern können. Das bei der Bilanzprojektion zugrundeliegende aktuarielle Projektionsmodell kann aber auch für die Berechnungen in Säule 1 verwendet werden (ist i. A. aber nicht als Internes Modell einzustufen und somit nicht zu zertifizieren). Darüber hinaus kann die Bilanzprojektion auch zur Bestimmung des Gesamtsolvabilitätsbedarfs im Rahmen des ORSA/FLAOR zum Einsatz kommen.
Das Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften unterstützt Private Krankenversicherungsunternehmen in der Vorbereitungsphase auf Solvency II auch bei weiteren Themen in allen drei Säulen (insbesondere vorausschauende Sicht im Rahmen von ORSA/FLAOR, unterjährige Berechnungen, quantitative und narrative Berichterstattung, versicherungsmathematische Funktion).
Die Zukunft der Lebenserwartung ist aktuell so unsicher wie selten zuvor. Das ifa hat im Rahmen der Herbsttagung der DAV auf diese Unsicherheit hingewiesen und vorgestellt, wie Aktuare in der Produktentwicklung und im Risikomanagement mit dieser Unsicherheit umgehen können. [mehr]
Value for Money und der Nachweis eines angemessenen Kundennutzens von Lebensversicherungsprodukten ist stark in den Fokus der BaFin gerückt. Vor diesem Hintergrund stellt die Rechnungszinserhöhung eine doppelte Chance dar. Zum einen entsteht die Möglichkeit, die Attraktivität der Produkte im Neugeschäft zu erhöhen. Zum anderen bietet sich die Chance... [mehr]
BaFin veröffentlicht Erkenntnisse aus der Wohlverhaltensaufsicht Lebensversicherung [mehr]
Transparenz und Kontrolle bei Methoden, Modellen und Tools [mehr]
BaFin beschreibt Zuordnungsansatz für Vermögenswerte im Rahmen der EU-Offenlegungsverordnung [mehr]
Value for Money bei Altersvorsorgeprodukten [mehr]
Update des Branchenstandards für PRIIP der Kategorie 4 erfordert Modellanpassungen [mehr]