Das LVRG bringt mehr als nur „die nächste Rechnungszinssenkung“. Würde ein Versicherer beispielsweise einfach nur die Senkung des Rechnungszinses und die Reduktion des „Höchstzillmersatzes“ umsetzen und seine Altersvorsorgeprodukte ansonsten unverändert lassen, so hätte dies in den meisten Fällen insbesondere die folgenden unerwünschten Konsequenzen:
Aus diesem Grund ist eine grundlegende Anpassung aller Tarife erforderlich. Die Höhe und Struktur der eingerechneten Kosten sowie die Höhe und Struktur der Provisionen sind so anzupassen, dass die Tarife wettbewerbsfähige Garantiehöhen und ausreichende Profitabilität aufweisen. In diesem Zuge sind natürlich auch die weiteren Anforderungen des LVRG wie z.B. die neue Mindestzuführungsquote für biometrische Überschüsse zu berücksichtigen.
Was das konkrete Produktdesign anbelangt, so bietet es sich an, in diesem Zusammenhang auch innovative Möglichkeiten der Tarifoptimierung in Betracht zu ziehen. So weisen beispielsweise verstärkt endfällige Garantien in der Regel bei gleicher garantierter Ablaufleistung c.p. eine höhere Profitabilität und ein geringeres Risiko aus Versicherersicht auf. Werden solche Elemente im Zuge der Tarifanpassung mit umgesetzt, können die negativen Effekte der ansonsten erforderlichen Maßnahmen etwas abgeschwächt werden.
Das Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften berät zahlreiche Lebensversicherer bei allen Fragen des Produktdesigns. Unsere Expertise deckt dabei das komplette Produktspektrum ab, wie z.B. neue risikoreduzierte klassische Versicherungen, so genannte „Select-Produkte“, Hybridprodukte, Garantiefondsprodukte oder Variable Annuities, jeweils für die Anspar- und die Rentenbezugsphase. Dabei unterstützen wir bei allen Aspekten des Produktentwicklungsprozesses (z.B. Produktdesign, Durchführung von Wettbewerbsanalysen, stochastische Analysen von Produkten aus Kunden- und Unternehmenssicht, Wording von Verbraucherinformationen und Versicherungsbedingungen, Vertriebsschulungen) und übernehmen bei Bedarf auch das komplette Projektmanagement. Dies kann auch durch den Einsatz unserer Aktuare vor Ort beim Kunden – insbesondere zur kurzfristigen Kapazitätsüberbrückung – geschehen.
Die Zukunft der Lebenserwartung ist aktuell so unsicher wie selten zuvor. Das ifa hat im Rahmen der Herbsttagung der DAV auf diese Unsicherheit hingewiesen und vorgestellt, wie Aktuare in der Produktentwicklung und im Risikomanagement mit dieser Unsicherheit umgehen können. [mehr]
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