Weltweit gewinnen die private und die betriebliche Altersvorsorge stark an Bedeutung und dementsprechend steigt das Langlebigkeitsrisiko in den Büchern der Lebensversicherer und der Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung (EbAVs). Diese ziehen daher zunehmend eine teilweise oder vollständige Abgabe des Risikos in Erwägung. Eine Möglichkeit dazu bietet ein Transfer des Langlebigkeitsrisikos an den Kapitalmarkt, welcher eine deutlich größere Kapazität aufweist als der Rückversicherungsmarkt. Insbesondere in UK und den Niederlanden hat es in den vergangenen Jahren bereits einige derartige Langlebigkeitstransaktionen gegeben, allerdings steckt der Markt auch dort noch in den Kinderschuhen.
In einer gemeinsamen Studie mit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und risklab hat das Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften (ifa) die bisherige Entwicklung des Kapitalmarktes für Langlebigkeitsrisiken analysiert und mögliche zukünftige Entwicklungen aufgezeigt. Die Ergebnisse sind in einem OECD Background Paper zusammengefasst, das zum Download zur Verfügung steht.
Das Paper enthält neben einer Beschreibung der bisherigen Marktentwicklung auch eine Erläuterung der wichtigsten Finanzinstrumente zum Risikotransfer sowie eine Analyse ausgewählter Transaktionen. Darüber hinaus werden Einschränkungen des Marktes diskutiert, die die weitere Entwicklung momentan noch aufhalten. So gibt es auf Seiten der Versicherer und EbAVs noch erhebliche Unklarheiten bzgl. der bilanziellen und aufsichtsrechtlichen Behandlung von Finanzinstrumenten wie Langlebigkeits-Swaps. Potenzielle Investoren sind zudem noch wenig vertraut mit dem Langlebigkeitsrisiko als Anlageklasse. Darüber hinaus leidet der Markt noch unter einer geringen Liquidität, einer unzureichenden Standardisierung und dem Fehlen von Referenzpreisen für zukünftige Transaktionen. Im OECD Background Paper werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie diese Barrieren abgebaut und der Markt für Langlebigkeitsrisiken weiterentwickelt werden kann.
Die Modellierung, Quantifizierung und das Management von Langlebigkeitsrisiken ist einer der Beratungsschwerpunkte des ifa. Weitere wissenschaftliche Ausarbeitungen zu diesem Thema finden Sie hier.
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